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Für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMIs) ist berufsbegleitendes Studieren eine erfolgreiche Maßnahme zur Höherqualifizierung. Bibliotheken können ihrerseits im Rahmen der Personalentwicklung mit der Unterstützung von studierenden Mitarbeitenden dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Der Beitrag stellt die Personalentwicklungsmaßnahme am Beispiel des Bachelor-Studiengangs „Informationsmanagement – berufsbegleitend“ der Hochschule Hannover vor. Es werden Informationen aus der Beratungspraxis dargelegt und die mögliche Unterstützung durch die entsendenden Bibliotheken aufgezeigt.
Hintergrund und Fragestellung: Die durch röntgentechnische Diagnoseverfahren in der Medizin entstehende Strahlenbelastung für Patient und Personal soll laut Strahlenschutzverordnung so gering wie möglich gehalten werden. Um dieses zu erreichen ist ein professioneller und bedachter Umgang mit den Röntgengeräten unabdingbar. Dieses Verhalten kann derzeit jedoch nur theoretisch vermittelt werden, da sich ein Üben mit realer Strahlung von selbst verbietet. Daher stellt sich die Frage wie man die Strahlenschutzausbildung durch eine verbesserte Vermittlung der komplexen Thematik unterstützen kann. Methoden: Das CBT-System (Computer Based Training) virtX, welches das Erlernen der korrekten Handhabung mobiler Röntgengeräte unterstützt, wurde um Aspekte aus dem Bereich des Strahlenschutzes erweitert. Es wurde eine prototypische Visualisierung der entstehenden Streustrahlung sowie die Darstellung des Nutzstrahlenganges integriert. Des Weiteren wurde die Berechnung und Anzeige der virtuellen Einfallsdosis für das durchstrahlte Volumen sowie für den Bereich des Bildverstärkers hinzugefügt. Für die Berechnung und Visualisierung all dieser Komponenten werden die in virtX parametrisierbaren C-Bogen-Einstellungen, z.B. Stellung der Blenden, Positionierung des Röntgengerätes zum durchstrahlten Volumen und Strahlenintensität, herangezogen. Das so erweiterte System wurde auf einem dreitägigen Kurs für OP-Personal mit über 120 Teilnehmern eingesetzt und auf der Basis von Fragebögen evaluiert. Ergebnisse: Von den Teilnehmern gaben 55 einen ausgefüllten Evaluations-Fragebogen ab (Responserate 82%). Das Durchschnittsalter der 39 weiblichen und 15 männlichen Teilnehmer (einer o.A.) lag bei 33±8 Jahren, die Berufserfahrung bei 9,37±7 Jahren. Die Erfahrung mit dem C-Bogen wurde von einem Teilnehmer (2%) mit „Keine oder bisher nur Einführung erhalten“, von acht Teilnehmern (14%) mit „bediene einen C-Bogen gelegentlich“ und von 46 (84%) mit „bediene einen C-Bogen regelmäßig“ angegeben. 45 (92%) der Teilnehmer gaben an, durch die Visualisierung der Streustrahlung etwas Neues zur Vermeidung unnötiger Strahlenbelastung dazugelernt zu haben. Schlussfolgerung: Trotz einer bislang nur prototypischen Visualisierung der Streustrahlung können mit virtX zentrale Aspekte und Verhaltensweisen zur Vermeidung unnötiger Strahlenbelastung erfolgreich vermittelt werden und so Lücken der traditionellen Strahlenschutzausbildung geschlossen werden.
Der Beitrag stellt zunächst die Ergebnisse einer Auswertung von Stellenanzeigen aus der Mailingliste InetBib vor, die zeigt, dass die Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen bibliothekarischer Studiengänge mit einer Qualifikation für den Aufgabenbereich der Vermittlung von Informationskompetenz
seit dem Jahr 2000 signifikant gestiegen ist. Ergänzend hierzu präsentieren die Autorinnen die Ergebnisse einer Befragung unter Vertreterinnen und Vertretern der bibliothekarischen Berufspraxis zu im Bereich der Vermittlung von Informationskompetenz geforderten Kompetenzen und deren
Gewichtung innerhalb der verschiedenen Qualifikationsstufen.
Der Beitrag stellt Ergebnisse der Fachgruppe Informationskompetenz der KIBA vor, in der alle Lehrenden im Bereich der Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz an bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Studiengängen in Deutschland zusammenarbeiten. Ausgangspunkt ist das „Framework Informationskompetenz“, ein Anforderungsrahmen, der gemeinsame Standards in der Qualifikation von Studierenden der Bibliotheks- und Informationswissenschaft für das Aufgabenfeld der Förderung von Informationskompetenz sichern soll. Es wird aufgezeigt, wie die in diesem Rahmenmodell formulierten Qualifikationsstandards in den verschiedenen Studiengängen umgesetzt werden und wo es bedarfsbezogene Ausprägung und Gewichtung in den Qualifikationszielen gibt.
Niemals bis zum Mond
(1994)
Die binäre Putzfrau
(1993)
Das Gesundheitsdatennutzungsgesetz – Potenzial für eine bessere Forschung und Gesundheitsversorgung
(2023)
Im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition wird für die laufende Legislaturperiode ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) angekündigt. Dieses Gesetz soll „zu einer besseren wissenschaftlichen Nutzung in Einklang mit der DSGVO“ führen. Bekanntermaßen steht unser Gesundheitssystem vor großen Herausforderungen (Demografie, Digitalisierung, Fachkräftemangel, Klimakrise, regionale Unterschiede, etc.) und ist jetzt schon das teuerste in Europa bei mittelmäßiger Leistung. Diese Herausforderungen können effizienter und evidenzgeleitet bewältigt werden, wenn wie im geplanten GDNG angedacht, die Datenressourcen für die Evaluierung und Weiterentwicklung des Gesundheitssystems und der Gesundheitsversorgung optimal genutzt werden. In den folgenden Ausführungen werden aus Sicht von Versorgungsforscher*innen Voraussetzungen und Desiderata für eine optimale Ausgestaltung des Gesetzes formuliert. Das Papier wurde durch das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) und die Arbeitsgruppe Erhebung und Nutzung von Sekundärdaten (AGENS) der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) und der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) erstellt und wird von den unterzeichnenden Fachgesellschaften getragen. Das vorliegende Positionspapier und die hier aufgestellten Forderungen sind vor der Veröffentlichung und damit in Unkenntnis des Referentenentwurfs zum GDNG formuliert worden.
Hintergrund:
Feedback von Patienten über erlebte Versorgungsaspekte erfolgt auch in der Rehabilitation inzwischen zunehmend online, beispielsweise auf Bewertungsportalen. Daher soll untersucht werden, welche von Rehabilitanden auf der für Reha-Kliniken führenden Bewertungsplattform Klinikbewertungen.de veröffentlichten Versorgungsaspekte mit der Weiterempfehlung einer Rehaklinik und welche negativen Aspekte mit der Nicht-Weiterempfehlung assoziiert sind.
Methode:
Eingeschlossen wurden Reha-Kliniken der Rentenversicherung Bund und federführend von ihr belegte Kliniken. Mit einem Mixed-Methods-Ansatz wurden aus acht Reha-Indikationsgruppen nach Zufriedenheitsstufen stratifizierte freitextliche Erfahrungsberichte von Rehabilitanden inhaltsanalytisch ausgewertet. Der Zusammenhang zwischen positiven (negativen) Aussagen mit der (Nicht-)Weiterempfehlung wurde in der jeweiligen Reha-Indikationsgruppe untersucht.
Ergebnisse:
Die Inhaltsanalyse von 911 Erfahrungsberichten ergab 20 thematische Kategorien. Der von Rehabilitanden wahrgenommene "Reha-Erfolg" war am häufigsten mit der Weiterempfehlung bzw. Nicht-Weiterempfehlung signifikant assoziiert. In fünf QS-Vergleichsgruppen war das Thema "Verpflegung" assoziiert. In allen QS-Vergleichsgruppen war mindestens ein prozessorientiertes Rehabilitationsthema assoziiert: "Reha-Maßnahmen", "Reha-Plan und Reha-Ziele" und/oder "Diagnose bis Entlassung".
Diskussion und Schlussfolgerung:
Reha-Kliniken können auf Basis der vorgestellten Ergebnisse indikationsspezifisch die für die Klinik-Weiterempfehlung relevanten Versorgungsaspekte identifizieren. Die Einbeziehung von Online-Erfahrungsberichten schafft zusätzliche Erkenntnisse über die Gründe der (Un-)Zufriedenheit von Rehabilitanden. Potenziellen Rehabilitanden steht das Erfahrungswissen als niederschwellige Informationsquelle und Entscheidungshilfe zur Verfügung
Forschungsdatenzentrum Gesundheit – Vision für eine Weiterentwicklung aus Sicht der Forschung
(2023)
Das Forschungsdatenzentrum (FDZ) Gesundheit nach der Datentransparenzverordnung (DaTraV), angesiedelt am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wird Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherung für die Forschung bereitstellen. Die Bereitstellung der Daten von knapp 90% der Bevölkerung in Deutschland dient dem übergeordneten Ziel, die gesundheitliche Versorgung im Hinblick auf Unter-, Über- und Fehlversorgung zu evaluieren und daraus Handlungsempfehlungen für eine evidenzbasierte Gesundheitsversorgung abzuleiten. Der gesetzliche Rahmen wird im Sozialgesetzbuch (§§ 303a-f SBG V) und zwei dazu gehörigen Verordnungen gesteckt, lässt jedoch hinreichend großen Spielraum für die Ausgestaltung auf der Organisations- und Arbeitsebene. Hier setzt das vorliegende Papier an. Aus Forscher*innensicht wurden zehn Statements für eine Weiterentwicklung formuliert, die das Potential eines Forschungsdatenzentrums aufzeigen und Ideen für die weitere zukunftsfähige Ausgestaltung und Entwicklung mit Bestandskraft darlegen.
Ganz selbstverständlich wird heute von Forscher*innen erwartet, in ihre Projektvorhaben auch Strategien der Wissenschaftskommunikation zu integrieren. Wie dies in der Praxis aussehen kann wird in diesem Bericht anhand der unter dem Stichwort #bildredaktionsforschung laufenden Kommunikationsstrategie zum Post-Doc-Forschungsprojekt „Wandel bild-redaktioneller Strukturen im digitalen Zeitungsjournalismus“ reflektiert. An den geschilderten Herausforderungen zeigt sich, wie wichtig ein eigenständiger visueller Ansatz und eine langfristige redaktionelle Strategie sind. Parallel dazu wird in einem visuellen Essay, der aus einer Auswahl von Text- und Bildkacheln besteht, die auf dem Instagram-Kanal des Forschungsprojektes publizierten wurden, ein Einblick in das visuelle Erscheinungsbild des Projekts gegeben.
In diesem Beitrag werden Spezifika der Hochschulen und Ausbildungseinrichtungen, die in der KIBA organisiert sind, mit ihren Studiengängen, Weiterbildungsprogrammen, Forschungsschwerpunkten und didaktischen Konzepten vorgestellt. Es wird gezeigt, wie diese Einrichtungen mit ihrer Berufungs- und Einstellungspolitik, strategischen Allianzen und übergeordneten fachlichen und politischen Zusammenschlüssen sowie mit der Profilierung ihrer Studiengänge auf neue Anforderungen des Marktes und der Berufspraxis reagieren. Berücksichtigt werden dabei Positionen und Strategien zur Digitalisierung aus der Politik sowie ihren Beratungsgremien, in der sich die Inhalte bibliotheks- und informationswissenschaftlicher Ausbildung und Forschung verorten lassen. Insgesamt wird deutlich, wie schwierig es heute ist zu definieren, was die Bibliotheks- und die Informationswissenschaft im Kern ausmacht, um im Spannungsfeld der Herausforderungen an wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken, den Anforderungen der Wirtschaft im Bereich Informations- und Wissensmanagement, der Digitalisierung und Langzeitarchivierung von Kulturerbe, um nur einige Felder zu nennen, Ausbildungsprogramme bedarfsgerecht zu profilieren und die bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Institute, Fachbereiche und Ausbildungseinrichtungen politisch abzusichern und ausreichend mit Ressourcen auszustatten.
Einbände und Sammler - Joseph von Laßberg und das Lindauer Evangeliar (Pierpont Morgan Library Ms 1)
(2002)
Der Aufsatz schildert einen Teil der Besitzgeschichte des berühmten karolingischen Lindauer Evangeliars, das sich heute als wertvollstes Stück in der Pierpont Morgan Library in New York befindet. Von 1816 bis 1846 befand sich der Codex in Besitz des schwäbischen Handschriftensammlers Joseph von Laßberg, dem Schwager der Annette von Droste-Hülshoff.
Der Bachelorstudiengang „Bibliotheks- und Informationsmanagement“ der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern (HföD) zeichnet sich durch seinen starken Praxisbezug aus. Mit der spezifischen Ausrichtung auf die wissenschaftlichen Bibliotheken, dem mehrstufigen Auswahlverfahren der Studierenden, der Gestaltung der beiden Praxismodule, der Konzeption des theoretischen Unterrichts und den begleitenden Veranstaltungen sowie den Strukturen, in die der Studiengang eingebunden ist, werden in dem vorliegenden Aufsatz die wichtigsten Elemente für diese starke Praxisbezogenheit vorgestellt.
Der Bedeutungszuwachs von Online-Medien hat eine gesellschaftliche Debatte über mögliche Folgen dieser Entwicklung ausgelöst. Weit verbreitet ist zum Beispiel die Wahrnehmung, dass Online-Medien maßgeblich beeinflussen, wie insbesondere jüngere Menschen politische Prozesse sehen und bewerten. Vor dem Hintergrund theoretischer Ansätze wie dem Influence-of-Presumed-Media-Influence-Approach wurde untersucht, welche kommunikationspolitischen Maßnahmen von der Bevölkerung als Reaktion auf solche Wahrnehmungen als angemessen eingeschätzt werden. Hierzu wurde im Kontext der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2012 eine Online-Befragung durchgeführt (n = 485). Die Befunde zeigen, dass die Wahrnehmung starker politischer Online-Einflüsse auf jüngere Menschen vor allem zu einer gesteigerten Akzeptanz von Aufklärung und Erziehung führt, weniger aber zu einer gesteigerten Akzeptanz restriktiver Maßnahmen zur Einflussbeschränkung.
Über die vergangenen Jahrzehnte hat sich die Interne Unternehmenskommunikation stets auf durch ökonomische Herausforderungen bedingte organisationale Veränderungen eingestellt und ihre Modelle zur Motivation und Integration von Mitarbeitern den Veränderungen im strategischen und operativen Management angepasst. Ging es in den 70er und 80er Jahren dabei noch um das Herstellen von Mitarbeiterzufriedenheit, drehte sich seit den 90er Jahren in der Folge des zunehmenden globalen Wettbewerbs dann alles um das Mitarbeiterengagement.<br /> Dieser Beitrag unternimmt einen Versuch, die Geschichte der Internen Unternehmens-kommunikation in Deutschland zu beleuchten. Dazu wird der Blickwinkel des Kommunikationsmanagements eingenommen, welches die Funktion der generellen Unternehmenskommunikation und damit auch die ihrer Teildisziplin für die Anspruchsgruppe der Mitarbeiter unter betriebswirt-schaftlichen Gesichtspunkten betrachtet und in den Wertschöpfungsprozess eines Unternehmens einordnet. <br /> Es wird gezeigt, dass und wie sich die Interne Unternehmenskommunikation über die vergangenen Jahrzehnte auf durch ökonomische Herausforderungen bedingte organisationale Veränderungen eingestellt und diese unterstützt hat. Die jeweiligen Lösungsansätze der Internen Kommunikation dienten immer dazu, die Mitarbeiter zum Vorteil der Unternehmensführung in das Unternehmensgeschehen zu integrieren. <br /> Und so, wie sich im Laufe der Zeit das strategische und operative Management veränderte, entwickelte sich auch die hier zu beschreibende Disziplin weiter.<br /> Unterdessen ist der Wandel Normalität geworden, doch mehr als jeder dritte Veränderungsprozess kann auch heute noch vor allem durch eine mangelnde Integration der Mitarbeiter als nicht erfolgreich betrachtet werden. Aber mehr denn je ist die kreative Beteiligung der Betroffenen und die Übernahme von Eigenverant-wortung notwendig. Entsprechende Maßnahmen der Internen Unternehmenskommunikation müssen nun aus einem Modell für Mobilisierung erwachsen.<br /> Inzwischen stellen diese Zusammenhänge die Verantwortlichen für die Interne Kommunikation vor große Herausforderungen und erfordern ein hohes Maß an Professionalität, die aber in der Praxis noch längst nicht überall Einzug gehalten hat. So gibt dieser Beitrag auch einen Ausblick auf die aktuell zu erkennenden Unterstützungspotenziale der Internen Unternehmenskommunikation im Wertschöpfungsprozess.<br />
In diesem Beitrag erfahren Sie, warum das Wir-Gefühl vergangener Zeiten heutzutage nicht mehr fruchten kann und wie Mitarbeiterbindung in Zeiten des Wandels wertschöpfend herbeigeführt werden kann. Desweiteren wird geklärt, welche Bedeutung ein glaubwürdiges Wertesystem im Unternehmen für die Wertschöpfung hat, welche Kommunikationsaufgaben dem Management dabei zukommen und warum Verständnis bedeutsamer ist als das (Wir-)Gefühl.
Ob Veränderungsprojekte in Organisationen erfolgreich sind, hängt entscheidend davon ab, ob und wie die entwickelten Lösungen von den betroffenen Mitarbeitern angenommen und umgesetzt werden. Es sind nicht wirklich die Unternehmen, die sich verändern: Der Wandel muss in und mit den Menschen in den Unternehmen stattfinden. Dies kann aber nur durch Überzeugung gelingen und zwar im wesentlichen herbeigeführt durch Kommunikation. Von Bedeutung sind jedoch nicht so sehr die Massenmedien wie die Mitarbeiterzeitschrift, Broschüren oder das Intranet. Mit ihnen wird der Veränderungsprozess angestoßen und laufend unterstützt. Entscheidend für seinen Erfolg oder Misserfolg ist jedoch die geplante und organisierte persönliche Kommunikation vor allem zwischen dem Management und den Mitarbeitern. Führungskräfte müssen sich ihrer Rolle als Meinungsführer und Meinungsbildner bewusst werden und entsprechend handeln. Dazu gehört auch das Kommunikationsmanagement und der phasengerechte Einsatz von Kommunikationsinstrumenten zum gewünschten Zweck.
Noch bis vor wenigen Jahren galt die interne Kommunikation in den meisten Unternehmen im Vergleich zur Kommunikation mit externen Zielgruppen als deutlich weniger anspruchsvoll oder gar als in irgendeiner Weise wettbewerbsrelevant. Wurde sie lange als reine Sozialleistung betrachtet, rückt sie nun - insbesondere vor dem Hintergrund voranschreitender Globalisierung und ihren Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen - langsam als strategisches Führungsinstrument in das Bewusstsein vieler Unternehmenslenker. Denn mehr und mehr wird deutlich, dass die eigenen Mitarbeiter ausschlaggebender Faktor bei der Bewältigung von Veränderungen sind.
Im März 2021 fand erneut der langjährig etablierte „Erfahrungsaustausch: Fachreferate der Geisteswissenschaften“ statt, organisiert von Dorothee Graf (UB Duisburg-Essen), Alice Rabeler (ULB Bonn), Rosemarie Kosche (UB Duisburg-Essen) sowie Björn Gebert (ULB Münster). Ausgangspunkt der diesjährigen Veranstaltung war die Frage: „Was hat Corona im Fachreferat verändert? “ Die Veranstaltung, an der 80 Interessierte aus Deutschland und der Schweiz teilnahmen, gliederte sich in sechs inhaltliche Blöcke. Der Aufsatz fasst die Beiträge inhaltlich zusammen.
Die Digitalisierung der Geisteswissenschaften eröffnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem neue Möglichkeiten des kollaborativen Arbeitens, des offenen Publizierens oder der direkten und öffentlichkeitswirksamen Wissenskommunikation. Auch die Literaturrecherche als ein Grundpfeiler wissenschaftlichen Arbeitens erfährt schon seit Jahren einen stetigen Wandel. Bibliotheken befinden sich als Anbieter von Literatur, Medien und Rechercheinstrumenten in einem Spannungsfeld: Die Kerntätigkeitsbereiche der Erwerbung sowie der Vermittlung von Informationskompetenz unterliegen auch aufgrund der zunehmenden Digitalisierung veränderten Rahmenbedingungen, die meistens außerhalb der Reichweite der lokalen Bibliothek liegen. Diese Bedingungen beeinflussen sowohl die Tätigkeiten des Bibliothekspersonals als auch die Informationsversorgung der Bibliothekskundinnen und -kunden stark.
In diesem Artikel soll mit Bezug auf eine Universitätsbibliothek mittlerer Größe und mit Blick auf eine ihrer wichtigsten Zielgruppen, nämlich die der Studierenden, dargestellt werden, wie sich im Zuge der zunehmenden Digitalisierung Fragen der Erwerbungspolitik und unterschiedliche Wege der Literaturrecherche auf das wissenschaftliche Arbeiten auswirken. Ein besonderes
Augenmerk gilt dabei dem Bestandsaufbau im Fachreferat Germanistik im Gefüge der an der Universität zu versorgenden Fächer. An der Schnittstelle zu Forschung, Lehre und Studium sind es die Fachreferentinnen und Fachreferenten der Bibliothek, die sowohl die Rahmenbedingungen als auch die verschiedenen Möglichkeiten der Literaturrecherche proaktiv vermitteln müssen.
Die vorliegenden Diplomarbeit bietet eine Übersicht über Filmbibliotheken, Filmarchiven und anderen Bibliotheken mit Filminformationsbeständen zum Thema. Zu diesem Zweck wurden Fragebögen an Einrichtungen verschickt, deren Arbeitsgebiet der Film im weiteren Sinne ist. Das methodische Vorgehen für diese Untersuchung wird ebenso aufgezeigt wie die sich daraus ergebende Übersicht über die Filminformationsbestände in Deutschland. Zum Vergleich des Umgangs mit der Filminformation in Deutschland und im Ausland werden einige Filminformationseinrichtungen in anderen Ländern betrachtet und beschrieben. Anschließend an die Darstellungen der Informationseinrichtungen wird der Versuch einer Systematisierung der unterschiedlichen Typen von Informationseinrichtungen und der verschiedenen Themenschwerpunkte der Bestände unternommen.
Hintergrund und Fragestellung: Die korrekte intraoperative Positionierung und Einstellung eines mobilen Bildverstärkers (auch C-Bogen) kann zurzeit theoretisch mit Hilfe von Lehrbüchern erlernt, am Gerät selbst aber nur ohne visuelle Rückmeldung, d.h. ohne ein zur Ausrichtung korrespondierendes Röntgenbild, trainiert werden. Hieraus ergibt sich die Fragestellung, inwiefern das Training der Handhabung und richtigen Einstellung des C-Bogens in verschiedenen Operationsszenarien durch ein C-Bogen Simulationssystem als Teil eines CBT-Systems (Computer Based Training) unterstützt werden kann. Methoden: In Kooperation mit Ärzten aus Unfallchirurgie und Radiologie wurde das computer-basierte Trainingssystem virtX entwickelt. virtX kann dem Nutzer verschiedene Aufgaben zur Einstellung eines C-Bogens stellen und die Ausführung und das Ergebnis bewerten. Die Aufgaben können mit Hilfe eines Autorensystems erstellt und vom Trainierenden in verschiedenen Modi erfüllt werden: im rein virtuellen Modus oder im kombinierten virtuell-realen Modus. Im rein virtuellen Modus steuert der Nutzer den virtuellen C-Bogen in einem virtuellen OP-Saal mittels einer grafisch-interaktiven Benutzungsoberfläche. Im virtuell-realen Modus hingegen wird die Ausrichtung eines realen C-Bogens erfasst und auf den virtuellen C-Bogen übertragen. Während der Aufgabenerfüllung kann der Benutzer zu jeder Zeit ein realitätsnahes, virtuelles Röntgenbild erzeugen und dabei alle Parameter wie Blendenstellung, Röntgenintensität, etc. wie bei einem realen C-Bogen steuern. virtX wurde auf einem dreitägigen Kurs für OP-Personal mit 120 Teilnehmern eingesetzt und auf der Basis von Fragebögen evaluiert. Ergebnisse: Von den Teilnehmern gaben 79 einen ausgefüllten Evaluations-Fragebogen ab. Das Durchschnittsalter der 62 weiblichen und 15 männlichen Teilnehmer (zwei o.A.) lag bei 34 ± 9 Jahren, die Berufserfahrung bei 8,3 ± 7,6 Jahren. 18 Personen (23%) gaben an, gelegentlich mit einem C-Bogen zu arbeiten, 61 (77%) arbeiteten regelmäßig damit. Über 83% der befragten Teilnehmer empfanden virtX als eine sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen Ausbildung am C-Bogen. Das virtuelle Röntgen wurde mit einer Zustimmung von 91% der befragten Teilnehmer als besonders wichtig für das Verständnis der Arbeitsweise eines C-Bogens beurteilt. Ebenso erhielt der kombinierte virtuell-reale Modus mit 84% Zustimmung einen vergleichsweise hohen Stellenwert. Schlussfolgerung: Die Befragung zeichnet ein positives Bild der Akzeptanz des virtX-System als substanzielle Ergänzung zur herkömmlichen Ausbildung am C-Bogen.
Eine durch die Digitalisierung veränderte und auf Open Science ausgerichtete Wissenschaftspraxis benötigt angepasste Infrastrukturen und Services. Daraus ergeben sich verschiedene neue oder veränderte Aktionsfelder für wissenschaftliche Bibliotheken und Infrastruktureinrichtungen. Zu nennen sind zum Beispiel die nicht-textuellen Materialien wie Forschungsdaten, AV-Medien oder Software und die Umsetzung der FAIR-Prinzipien. Hinzu kommen neue Aufgaben im Bereich der Forschungsinformationen, zum Beispiel in der Unterstützung institutioneller Forschungsinformationssysteme, die Gestaltung von Open Access, die Unterstützung kollaborativen wissenschaftlichen Arbeitens sowie die Schaffung von offenen Infrastrukturen. In diesem Artikel werden diese Felder kurz vorgestellt und sich daraus abzeichnende Anforderungen an das bibliothekarische Berufsbild skizziert.
Der Beitrag beschreibt die aktuellen Überlegungen zur Weiterentwicklung der informationswissenschaftlichen Studiengänge der Hochschule Hannover vor dem Hintergrund des laufenden Prozesses der Reakkreditierung. Zentrale Aspekte bilden hierbei die inhaltliche und strukturelle Weiterentwicklung des Curriculums vor dem Hintergrund der sich verändernden Bedürfnisse der Bibliotheken. Ebenfalls berücksichtigt werden verschiedene Formen der Kooperation mit der Bibliothekspraxis, hochschuldidaktische Überlegungen sowie die Einbindung der Studiengänge in die informationswissenschaftliche Forschungslandschaft.
Bereits zum dritten Mal in Folge nahm eine zehnköpfige Gruppe Studierender der Hochschule Hannover aus dem Vollzeit- sowie dem berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang Informationsmanagement, in Begleitung zweier Dozentinnen, an der BOBCATSSS-Konferenz teil. Nachdem bisher ausschließlich auf der Hochschulwebseite und tagesaktuell im Blog über Erfahrungen und Erlebnisse während der drei BOBCATSSS-Exkursionen berichtet wurde, folgt hiermit nun ein zusammenhängender Beitrag über die diesjährige Konferenz vom 24. bis zum 26. Januar 2018 in Riga, Lettland. Die BOBCATSSS-Konferenz ist eine internationale Konferenz der Bibliotheks- und Informationswissenschaften. Im Gegensatz zu IFLA & Co wird sie fast ausschließlich von Studierenden wechselnder Universitäten in Europa ausgerichtet.
Im Bachelorstudiengang Informationsmanagement – berufsbegleitend der HS Hannover werden seit zehn Jahren Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMIs) für höhere Aufgaben im Bibliotheksbereich qualifiziert. Die Studierenden sind in öffentlichen oder wissenschaftlichen Bibliotheken tätig. Zum Studium gelangen sie entweder mit schulischer Zugangsberechtigung oder über den Weg der Offenen Hochschule Niedersachsen (FaMI-Ausbildung + mindestens dreijährige einschlägige Berufserfahrung). Anlässlich einer bevorstehenden Studienreform wurden die 125 Alumni der ersten sieben Jahrgänge im Februar 2023 in einer Onlinebefragung zu ihrem weiteren beruflichen Werdegang und ihrer retrospektiven Einschätzung des Studiums befragt (Rücklaufquote 93%). Die Ergebnisse zeigen eine sehr große Zufriedenheit mit Studium und beruflicher Entwicklung. Sie liefern zudem Anhaltspunkte für eine Ergänzung bzw. Vertiefung des Curriculums um Themen wie Personalmanagement und Open Science. Die 116 Antwortenden machten zudem deutlich, dass sie zwar als qualifizierte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt willkommen sind, aber während des Studiums nicht genug Unterstützung von ihren Arbeitgebern bekommen haben. Ein Drittel von ihnen wechselte spätestens nach dem Studium die Einrichtung.
Anlässlich einer bevorstehenden Curriculumsrevision führte der Bachelorstudiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover im März 2016 eine Studie unter all seinen bisherigen Absolventen durch (Abschlussjahrgänge 2008 bis 2015). Bei einer Grundgesamtheit von 303 Personen antworteten 200 (66%). Die Ergebnisse enthalten ein retrospektives Feedback auf das Studium und skizzieren die Strukturreform, die daraus als Konsequenz erwächst. Zudem geben sie Aufschluss über Berufseinmündung und Berufsverlauf der Alumni und umfassen Eckdaten über ihr erstes und aktuelles Beschäftigungsverhältnis.
Der Übergang vom Studium in den Beruf gestaltet sich bei dem Gros der Befragten problemlos. Ein Drittel der Alumni schließt ein Masterstudium an. Zum Befragungszeitpunkt liegt die Beschäftigungsquote bei 96%. Davon arbeiten 64 % unbefristet. Die thematische Breite des IM-Curriculums spiegelt sich in einer Vielfalt von Branchen und Tätigkeiten wider, die die Alumni mit ihrem aktuellen Beschäftigungsverhältnis abdecken. Die Befragten äußern insgesamt eine große Zufriedenheit mit ihrer beruflichen Entwicklung, allerdings hätten sie sich im Studium mehr Orientierung und größere Wahlfreiheit bei der Fächerbelegung gewünscht. Das revidierte Curriculum wird deshalb mehr Verbindlichkeit und zugleich größere Flexibilität bei der Schwerpunktwahl vorsehen.
Als im Frühjahr 2020 der Lockdown verkündet wurde, mussten in den Hochschulen schnell Onlinekonzepte entwickelt werden – und dies nicht für eine, sondern gleich für alle Lehrveranstaltungen des Semesters. Eines dieser Konzepte und die Erfahrungen damit stelle ich im Folgenden dar. Es handelt sich um eine Lehrveranstaltung, die jeweils etwa zur Hälfte aus theoretischem Input und aus Übungen bestand. Das Thema der Lehrveranstaltung – Inhaltserschließung – spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Im Zentrum der Ausführungen stehen die Präsentation und Erörterung der mehrheitlich asynchronen Elemente, aus denen sich das Onlinekonzept zusammensetzte, und die studentische Resonanz darauf. Abschließend ziehe ich eine persönliche Bilanz. Der Bericht soll demonstrieren, wie ein Onlinekonzept für eine Lehrveranstaltung mit einfachen technischen Mitteln und hohem Zeitaufwand umgesetzt wurde, und rückblickend reflektieren, was dabei die Erfolgsfaktoren waren. Der Artikel ist die verschriftlichte Version eines Impulsvortrags, den ich im Rahmen eines gemeinsam vom Hochschulverband Informationswissenschaft (HI) und der Konferenz der informations- und bibliothekswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge (KIBA) durchgeführten Workshops zum Thema Digitale Lehre in der Informationswissenschaft gehalten habe
Der Bericht bezieht sich auf ein Forschungssemester, das die Relevanz und Zukunft der Inhaltserschließung zum Gegenstand hatte. Er beschreibt den Verlauf des Semesters zwischen Wunsch und Wirklichkeit und erörtert Fehler, die in den verschiedenen Phasen des Projekts gemacht wurden. Aus der Beschreibung wird deutlich, dass Motivation, Leidenschaft und vor allem Spaß wichtige Voraussetzungen dafür sind, dass Forschung gelingt bzw. als gelungen erlebt werden kann.
Indirekte Medienwirkungen, wie sie im Rahmen des Influence-of-Presumed-Media-Influence-Approachs und des Third-Person-Effekts diskutiert werden, sind im Hinblick auf einzelne politische Ereignisse und für Online-Medien bislang nur selten geprüft worden. Aus diesem Grund wurde der unterstellte Einfluss verschiedener On- und Offline-Medien auf Meinungsbildung und Mobilisierung im Kontext der Volksabstimmung zum Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofes im November 2011 („Stuttgart 21“) untersucht. Daneben stehen Konsequenzen der Einflusswahrnehmungen im Fokus des Beitrags. Als Grundlage dient eine Online-Befragung der baden-württembergischen Bevölkerung mit Internetanschluss (n = 502). Die Befragten schreiben Zeitungen und Fernsehen einen stärkeren politischen Einfluss zu als den in der Studie berücksichtigten Online-Medien, und zwar sowohl auf die Meinungsbildung als auch auf die Mobilisierung. Zudem führt ein unterstellter großer und negativ bewerteter Medieneinfluss auf die Bevölkerung bei einigen Befragtengruppen zu einer Verstärkung von Kommunikationsaktivitäten – verbunden mit dem Ziel, diesen unterstellten Einfluss zu korrigieren. Die vermuteten negativen Einflüsse führen aber auch dazu, dass eine schärfere Kontrolle des Internets befürwortet wird.
Studien zeigen, dass Anhänger der PEGIDA-Bewegung die Medienberichterstattung als unangemessen wahrnehmen und ihr misstrauen. Diese Wahrnehmung und daraus resultierende kognitive, affektive und konative Konsequenzen wurden in einer standardisierten Online-Befragung untersucht (n= 800). Es zeigt sich, dass Anhänger der PEGIDA-Bewegung der Berichterstattung über PEGIDA mehr misstrauen als PEGIDA-Gegner. Diese Wahrnehmung wiederum hat politisch relevante Konsequenzen: Je stärker PEGIDA-Anhänger und neutral Eingestellte der Berichterstattung misstrauen, desto weniger Vertrauen bringen sie den Medien allgemein entgegen, desto unzufriedener sind sie mit der Demokratie in Deutschland und desto wütender sind sie auf die Berichterstattung. Die wütenden Reaktionen korrelieren mit einer Zustimmung zu radikalen Protestformen, was wiederum die Beteiligung an den Protestmärschen erhöht. Somit zeigen die Befunde, dass das Misstrauen in die Berichterstattung über PEGIDA auch über deren Anhängerkreis hinaus eng verbunden ist mit erodierendem Vertrauen in Medien und Politik sowie mit der Bereitschaft zu radikalen Protestformen.