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Hintergrund: Das System der pflegerischen Versorgung in Deutschland befindet sich in einer Umbruchphase. Seit Jahren wird über eine Weiterentwicklung der Kooperation im Gesundheitswesen und damit über eine Veränderung der Aufgabenverteilung zwischen den Gesundheitsberufen diskutiert. Im Jahr 2008 hat der Gesetzgeber die Einführung von Modellvorhaben zur Übertragung von Heilkunde auf Pflegende gem. § 63 Abs. 3c SGB V ermöglicht. Die Umsetzung verläuft sehr schleppend. Das Ziel der Untersuchung war, die Gründe für diese schleppende Umsetzung aus Sicht der gesetzlichen Krankenkassen zu analysieren.
Methode: Quantitative Befragung aller gesetzlichen Krankenkassen (n=124) in Deutschland.
Ergebnisse: Zur Sicherstellung der Versorgung halten 94 % der Krankenkassen die Übertragung von Heilkunde auf nichtärztliche Leistungserbringer für einen sinnvollen Ansatz. Sie wird von 96 % der Krankenkassen als sehr wichtig empfunden. Zwar befürworten 96 % der Krankenkassen grundsätzlich die Durchführung von Modellvorhaben, tatsächlich sind aber nur 8 % an derartigen Verträgen beteiligt; 71 % der Krankenkassen planen auch keine eigenen Modellvorhaben für die Zukunft.
Als mögliche Ursachen für die bislang schleppende Umsetzung werden aus Sicht der GKV insbesondere rechtliche Hürden (90 %), Widerstand durch ärztliche Standesvertreter (84 %), ungeklärte Finanzierungs- (74 %) und Haftungsfragen (70 %) sowie nicht-praxistaugliche Regelungen in der G-BA-Richtlinie (79 %) und im Gesetz (85 %) angeführt. Weniger als die Hälfte (46 %) der Krankenkassen vermutet hohe Kosten als Ursache für die schleppende Umsetzung.
Diskussion: Die vom Gesetzgeber im aktuellen Pflegeberufereformgesetz (PflBRefG) vorgenommenen Änderungen, insbesondere die Tatsache, dass Krankenkassen entsprechende Modellvorhaben bis zum 31. Dezember 2020 vereinbaren und durchführen sollen, sind vor dem Hintergrund der geäußerten Kritik als zielführend und adäquat zu bezeichnen.
In den letzten Jahren wurden verstärkt neue Forschungsinformationssysteme (FIS) geplant, aufgebaut und in Betrieb genommen. Da diese IT-gestützten Informationssysteme eine Vielzahl an Forschungsinformationen beinhalten sowie verschiedenen Zielen dienen können, bietet eine Sammlungsrichtlinie die Möglichkeit, die Entscheidungen auf inhaltlicher Ebene verbindlich und transparent darzustellen. Derartige Richtlinien existieren zum Beispiel bereits für Sammlungen in Bibliotheken und Museen. Die Bachelorarbeit zieht Parallelen zu diesen Bereichen und beschreibt deren Ziele und Inhalte.
In einem praxisbezogenen Teil wurde die Sammlungsrichtlinie für das Informationssystem Göttingen Research Online (GRO) erstellt. Die Vorgehensweise, Hindernisse und Erfahrungen werden zusammenfassend wiedergegeben. Ergänzt werden die Erkenntnisse durch eine Befragung unter deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Abschließend ist eine Empfehlung für eine FIS-Sammlungsrichtlinie entstanden, die Hinweise, Bestandteile und Best Practices enthält und somit anderen Institutionen als Leitfaden dienen kann.
Computernetzwerke sind schon seit vielen Jahren ein nicht mehr wegzudenkender Teil der Infrastruktur nahezu aller Unternehmen und Institutionen. Sie werden genutzt um sowohl öffentliche als auch private und sicherheitskritische Informationen bereitzustellen. Aus diesem Grund ist die Netzwerksicherheit immer ein relevantes Thema, das sehr viele Aspekte hat. Neben einer gesicherten Übertragung von Daten, ist die Netzwerkzugriffskontrolle ein wichtiger Teil der Netzwerksicherheit. Insbesondere für öffentlich zugängliche Institutionen, wie die Hochschule Hannover, ist es wichtig, den Netzwerkzugriff zu beschränken. Zur Zeit wird im kabelgebundenen Netzwerk der Abteilung Informatik der Hochschule Hannover ein Sicherheitskonzept auf Basis von MAC-Adressen genutzt. Dieses Konzept bietet nur ein geringes Maß an Sicherheit und hält einem gezielten Angriff nicht Stand. Eine effektive Netzwerkzugriffskontrolle findet nicht statt. Eine bessere Alternative ist der Standard IEEE 802.1X, der eine Netzwerkzugriffskontrolle unter Verwendung verschiedener Authentifizierungsmethoden ermöglicht. Das Ziel dieser Arbeit ist die Erstellung eines Konzepts für die Implementierung dieses Standards im Netzwerk der Abteilung Informatik. Dieses Konzept soll gewährleisten, dass ein Netzwerkzugriff ausschließlich für autorisierte Geräte und Personen möglich ist. Zu diesem Zweck wird analysiert, welche Teile des Netzwerks von 802.1X profitieren und welche Authentifizierungsmethoden sich für diese am besten eignen. Bei der Erstellung des Konzepts werden unterschiedliche Möglichkeiten zum Umgang mit Geräten ohne Unterstützung für den 802.1X-Standard geprüft. Darüberhinaus wird auch eine Hochverfügbarkeitslösung für den Authentifizierungsdienst erarbeitet, um sicherzustellen, dass ein Netzwerkzugriff auch nach der Implementierung von 802.1X jederzeit möglich ist. Abschließend wird die Realisierbarkeit des Konzepts durch die Implementierung in einer Testumgebung geprüft.
Evaluierung und konzeptioneller Vergleich der Complex Event Processing Engine Siddhi anhand Esper
(2018)
Das schnelle Verarbeiten großer Datenmengen ist mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil in vielen Wirtschaftszweigen, wie zum Beispiel der Finanz- und der Logistikbranche, und somit auch ein wichtiger Erfolgsindikator. Dabei ist es wichtig, dass eingehende Datenströme aus einer Vielzahl von verschiedenen Quellen (z.B. Sensoren oder Geschäftsprozessen) nicht auf langer Zeit persistiert, sondern schnellstmöglich analysiert und auf diese entsprechend reagiert wird. Diese Anforderung wird mithilfe der Softwaretechnologie Complex Event Processing (CEP) umgesetzt. Die eintreffenden Daten eines Datenstroms werden in CEP als Ereignisse bezeichnet, die eine Zustandsänderung des Systems repräsentieren.
Eines der Hauptziele von CEP ist es, aus einfachen Ereignissen aggregierte, d.h. komplexe Ereignisse einer höheren Abstraktionsebene zu erzeugen, indem Berechnungen und Korrelationen mit anderen Ereignissen durchgeführt werden oder auch Muster in Ereignisströmen erkannt werden um beispielsweise Auffälligkeiten wie Kreditkartenbetrug aufzuspüren. Der Gebrauch von CEP erfordert entsprechende Komponenten, die auf Ereignisse reagieren und diese weiter behandeln. Als Kernkomponente werden in verteilten Systemen sogenannte CEP Engines eingesetzt, die Ereignismuster in den Datenströmen erkennen. CEP Engines nutzen dabei eine Ereignisanfragesprache, sodass der Benutzer eine Ereignisregel definiert, die permanent Ereignisse nach der festgelegten Bedingung auswertet. Im Laufe der letzten Jahre hat sich eine große Reihe an verfügbaren CEP Engines von unterschiedlichen großen Softwareherstellern wie Oracle, TIBCO, IBM oder SAP angesammelt, sodass die Entscheidung für eine passende CEP Engine für ein verteiltes System schwerfällt. In dieser Arbeit wird die Open-Source CEP Engine namens Siddhi vorgestellt, die als leichtgewichtige und leistungsstarke Engine mit zahlreichen Erweiterungen zur Verarbeitung von Ereignissen veröffentlicht wurde. Das Ziel der Arbeit war dabei, Siddhi auf potenzielle Fähigkeiten zu untersuchen und mithilfe von konzeptionellen sowie technischen Kriterien zu vergleichen und zu evaluieren. Um Siddhi anhand der aufgestellten Kriterien sinnvoll zu bewerten, wurde die etablierte CEP Engine Esper als direkter Vergleichskandidat herangezogen. Des Weiteren wurden beide CEP Engine mit einer selbst erdachten Fallstudie umgesetzt, die eine "Gesundheitsüberwachung" simulieren soll. Am Ende der Arbeit wurde die Bewertung des Vergleichs zwischen Siddhi und Esper tabellarisch zusammengefasst und eine anschließende Beurteilung mithilfe des resultierenden Ergebnis formuliert, wann die Verwendung der CEP Engine Siddhi für empfehlenswert erscheint.
Organisation der IT-Sicherheit in der Produktion : in zehn Schritten zur sicheren Produktionsanlage
(2018)
Der folgende Beitrag befasst sich mit der IT-Sicherheit von Produktionsanlagen aus Betreibersicht. Hierbei liegt der Fokus auf den organisatorischen Aspekten der IT-Sicherheit. In einer Bestandsaufnahme werden zunächst die Probleme herausgearbeitet, die entstehen, sofern sich eine Organisation im Wesentlichen auf technische Aspekte der IT-Sicherheit konzentriert. Daraus wird die Notwendigkeit organisatorischer Maßnahmen abgeleitet. Eine Betrachtung von Normen und Standards, die sich mit den organisatorischen Aspekten der IT-Sicherheit in der Produktion befassen, liefert das Grundgerüst für die Ableitung eines Maßnahmenplans. Der daraus resultierende 10-Punkte-Plan zur Umsetzung der IT-Sicherheit in der Produktion schließt den Beitrag ab.
In der Lehre kommen seit einiger Zeit Autobewerter zum Einsatz, um automatisiert oder teilautomatisiert Lösungen von Lernenden zu Programmieraufgaben zu bewerten. Aus Sicht eines Betreibers von Autobewerter-Systemen erfordert letzteres meist die Ausführung von fremdem Programmcode in der eigenen Server-Umgebung. Hierbei ist Vorsicht geboten, da fehlerhafter oder angriffslustiger Programmcode verbotene Aktionen ausführen könnte.
An der Hochschule Hannover können Studierende Lösungen zu Programmieraufgaben verschiedener Programmiersprachen über das Lernmanagementsystem "moodle" einreichen. Die angeschlossene Middleware Grappa nimmt Lösungen anschließend entgegen und leitet diese an einen Autobewerter der zugehörigen Programmiersprache weiter.
Diese Arbeit befasst sich damit, Sicherheitsrisiken bei der Ausführung von fremdem Programmcode durch Autobewerter zu identifizieren und zu vermeiden. Hierzu gilt es, mögliche Angriffe herauszustellen und aktuelle, angemessene Technologien zu finden, um diese zu verhindern. Anschließend findet mit einer Technologie die Entwicklung einer abgesicherten Ausführungsumgebung für beliebige an die Middleware Grappa angebundene Autobewerter statt. Die exemplarische Einbettung der beiden Autobewerter Graja und Praktomat in die entwickelte Ausführungsumgebung soll unter Beweis stellen, dass es sich um eine generische Lösung mit wenig Overhead handelt.
Leo A. Nefiodow, einer der angesehensten Vordenker der Informationsgesellschaft, verweist auf die großen Schäden und Verluste, die uns momentan durch psychische Störungen wie beispielsweise Angst, Depressionen, Burnout und ihre Folgen wie Gewalt, Kriminalität, Drogenmissbrauch und Erkrankungen entstehen. Die Förderung psychosozialer Gesundheit wäre somit geeignet, sowohl das Wohlbefinden des einzelnen Menschen zu verbessern als auch der Wirtschaft und der gesamten Gesellschaft einen Entwicklungsschub zu verleihen. Im Rahmen des Arbeitspapiers geht es darum, Möglichkeiten des Gegensteuerns aus dem Blickwinkel von Achtsamkeit vorzustellen. U. a. am praktischen Beispiel einer Schule wird versucht, das Wirkprinzip von Achtsamkeit zur Förderung psychosozialer Gesundheit in einer sozialen Einheit zu verdeutlichen.
Mit der Hannoverschen Korruptionsskala Österreich-Version (kurz: HKS 38 Ö) kann die Einstellung zu Korruption gemessen werden. Die HKS 38 Ö ist eine Adaption der Hannoverschen Korruptionsskala (kurz: HKS 38) für den österreichischen Sprachraum. Die testtheoretische Überprüfung der HKS 38 Ö wird unter anderem in diesem Manual beschrieben. Die HKS 38 Ö besteht aus 38 Items, die den Einstellungskomponenten kognitiv, affektiv und konativ zugeordnet werden können. Innerhalb dieses Manuals werden zwei Datenerhebungen geschildert. Mit einer ersten Datenerhebung wurde geprüft, ob die HKS 38 grundsätzlich für eine Anwendung in Österreich geeignet ist und ähnlich zuverlässige Messungen wie in Deutschland ermöglicht. Die Erfahrungen aus der ersten Datenerhebung – insbesondere die Hinweise von Testpersonen zur sprachlichen Verständlichkeit – führten zur Erstellung der HKS 38 Ö. Die HKS 38 Ö wurde im Rahmen einer zweiten Datenerhebung entsprechend der klassischen Testtheorie überprüft und auf Basis einer bevölkerungsrepräsentativen Telefonbefragung in Österreich (n ≈ 867) normiert. Die HKS 38 Ö eignet sich zur Befragung von Testpersonen ab einem Alter von 18 Jahren.
Viele Unternehmen experimentieren mit Agilität. Gleichzeitig ist die Unsicherheit groß, wieviel Agilität ein QM-System nach ISO 9001 tatsächlich verträgt. Ein gemeinsames Forschungsprojekt der Hochschule Hannover und der DGQ hat sich zum Ziel gesetzt, hier mehr Sicherheit zu geben. Aus Interviews mit Vertretern von Unternehmen, welche teilweise agil arbeiten, entstand erstmals eine klare Definition von Agilität, agilen Praktiken und agilen Prozessen im Organisationskontext. Die daraus entwickelten Leitlinien für die Integration von agilen Vorgehensweisen in QM-Systeme beweisen schlüssig, dass agile Prozesse grundsätzlich nach den ISO 9001-Kriterien zertifizierungsfähig ausgestaltet werden können.