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Cora Baltussen in den USA : Lernerfahrungen für die Supervision in den Niederlanden und Deutschland
(2021)
Cora Baltussen unternahm - wie zahlreiche europäische Sozialarbeitende - Anfang der 1950er Jahre eine 18-monatige Studienreise in die USA, um Casework und Supervision zu erlernen. Dieser Beitrag wertet ihren Summerreport von 1953 aus, der als Archivalie erhalten ist. So können ihre Lernerfahrungen in der historisch-kritischen Rekonstruktion kontextualisiert und in den Diskurs eingeordnet werden. Dabei werden erste Differenzierungen der frühen Supervisionsgeschichte ebenso sichtbar wie prägende Begegnungen und entstehende Netzwerke, die die Supervisionsentwicklung in Deutschland maßgeblich beeinflussten.
Die Trümmer des deutschen Reiches waren 1945 auch die Trümmer des deutschen Films. Der Neuaufbau der deutschen Filmwirtschaft, der unter der Ägide der Alliierten begann, eröffnete trotz zahlloser Schwierigkeiten neue Chancen, nicht zuletzt regional: auch Niedersachsen wurde "Filmland". Die "Junge Film-Union", 1947 lizensiert, wurde bald zur größten niedersächsischen Filmproduktionsfirma. Waren die ersten zeitnahen Filme - auch "Trümmerfilme" genannt - noch in mancher Hinsicht improvisiert, so professionalisierte sich die Produktion zusehends. Es wurden eigene Ateliers gebaut, in dem Heideort Bendestorf entstand in kurzer Zeit eine Filmindustrie. Und auch die Filmstoffe wandelten sich, ebenso die Besetzung der Hauptrollen: der "zeitlose" Unterhaltungsfilm wurde selbstverständlich, ein neuer Kult mit alten Stars verdrängte den Nachwuchs. Neben vielen Mißerfolgen der "Jungen Film-Union" wurde schließlich "Die Sünderin" zu einem (Skandal-)Erfolg, der Marika-Rökk-Film "Die Csardas-Fürstin" ein echter Publikumsrenner. Der spektakuläre Neuaufbau dieser Filmproduktion, die wechselvolle Entwicklung, die im Konkurs 1952 ein jähes Ende fand, werfen Fragen auf, denen in dieser Arbeit auf der Basis neuen Quellenmaterials nachgegangen wird. Welche politischen, ökonomischen und kulturellen Einflüsse waren es, die für die "Junge Film-Union" bestimmend wurden. Welche Rolle spielte die britische Filmpolitik? Welche Bedeutung hatte die Währungsreform, wie wirkten sich die Bundesbürgschaften aus? Welche filmischen Traditionen wurden aufgegriffen, und wie spiegelt sich die außerfilmische Realität in den Produktionen? Die Ergebnisse der Untersuchung werfen dabei auch ein Licht auf den Neuaufbau der westdeutschen Filmwirtschaft insgesamt.