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Background
Uncomplicated urinary tract infections (UTI) are common in general practice and usually treated with antibiotics. This contributes to increasing resistance rates of uropathogenic bacteria. A previous trial showed a reduction of antibiotic use in women with UTI by initial symptomatic treatment with ibuprofen. However, this treatment strategy is not suitable for all women equally. Arctostaphylos uva-ursi (UU, bearberry extract arbutin) is a potential alternative treatment. This study aims at investigating whether an initial treatment with UU in women with UTI can reduce antibiotic use without significantly increasing the symptom burden or rate of complications.
Methods
This is a double-blind, randomized, and controlled comparative effectiveness trial. Women between 18 and 75 years with suspected UTI and at least two of the symptoms dysuria, urgency, frequency or lower abdominal pain will be assessed for eligibility in general practice and enrolled into the trial. Participants will receive either a defined daily dose of 3 × 2 arbutin 105 mg for 5 days (intervention) or fosfomycin 3 g once (control). Antibiotic therapy will be provided in the intervention group only if needed, i.e. for women with worsening or persistent symptoms. Two co-primary outcomes are the number of all antibiotic courses regardless of the medical indication from day 0–28, and the symptom burden, defined as a weighted sum of the daily total symptom scores from day 0–7. The trial result is considered positive if superiority of initial treatment with UU is demonstrated with reference to the co-primary outcome number of antibiotic courses and non-inferiority of initial treatment with UU with reference to the co-primary outcome symptom burden.
Discussion
The trial’s aim is to investigate whether initial treatment with UU is a safe and effective alternative treatment strategy in women with UTI. In that case, the results might change the existing treatment strategy in general practice by promoting delayed prescription of antibiotics and a reduction of antibiotic use in primary care.
Hospizarbeit und ihre Öffentlichkeitsarbeit im Blick auf junge Menschen. Ein Forschungsprojekt
(2023)
Den Hospizgedanken in die Mitte der Gesellschaft zu tragen ist eine der Kernaufgaben der Hospizarbeit. Dafür ist eine aktive, engagierte und lebendige Öffentlichkeitsarbeit notwendig, die ihren Inhalt genauso aktiv im Blick hat, wie ihre Zielgruppe. Wie kann diese gestaltet werden und wie kann es gelingen, Menschen und insbesondere auch jüngere Menschen für das Ehrenamt in der Hospizarbeit zu gewinnen? Wie können junge Menschen die Hospizarbeit mitgestalten, unterstützen und verändern?
Ziel der Online-Umfrage war es, zunächst einen Überblick über die (Alters-) Strukturen des Haupt- sowie Ehrenamts zu gewinnen. Des Weiteren wurde untersucht, ob das Engagement junger Menschen im hospizlichen Ehrenamt gewünscht ist, wie dieses bisher wahrgenommen wird und welche Hoffnungen, aber auch Bedenken gegenüber jungem Ehrenamt geäußert werden.
Darüber hinaus diente die Umfrage dazu, einen Überblick über bereits bestehende Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit im Allgemeinen sowie speziell bezogen auf die Zielgruppe zu erlangen. Zusätzlich ließen sich dadurch (neue) Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit in und für die (niedersächsische) Hospizlandschaft zusammentragen.
Der Autor setzt sich mit der Frage auseinander, ob pastoralpsychologisch ausgebildete Seelsorger/innen besonders geeignet sind, Mitarbeitende in Kirche und Diakonie zu supervidieren? In der Auseinandersetzung mit Vertretern der pastoralpsychologischen Supervision kommt er zu dem Ergebnis, dass die postulierten Vorteile nur dann zum Tragen kommen, wenn die Supervisoren ihre berufsbezogene Beratungstätigkeit von der theologischen Arbeit zu unterscheiden und zu trennen wissen.
Was bedeutet es beratungswissenschaftlich und beratungspraktisch, wenn
wie bei Astrid Schreyögg Coaching als Instrument einer Personalentwicklung im Sinne Oswald Neubergers verstanden wird, der ausdrücklich betont: „Der Mensch ist Mittel. Punkt.“ Wie ist ein solches Coachingverständnis diskursanalytisch zuzuordnen, in dem eine bestimmte Arbeits‐ und Organisationspsychologie sich in den Dienst eines bestimmten Verständnisses von Personalwirtschaft stellt? Wie wirkt sich dies in der konkreten Beratungspraxis aus? Welches Menschenbild liegt einem solchen Coaching zugrunde? Lassen sich historisch Modelle rekonstruieren, in denen psychologische Methoden und Techniken im Interesse einer bestimmten ökonomistischen Weltanschauung und Haltung instrumentalisiert wurden? Der Autor vertritt die These, dass „Psychotechnik“ und „Menschenökonomie“ aus den 1910er‐ und 1920er‐Jahren charakteristische Ähnlichkeiten mit einem personalentwicklungsorientierten Coaching aufweisen, wie es Schreyögg unter Rückgriff auf Neubergers Lehrbuch vertritt.
Mit Blick auf Cora Baltussens Leben, Wirken und Beratungsverständnis werden die demokratischen, emanzipatorischen und internationalen Wurzeln der Rezeption der Profession Supervision in Deutschland in den 1950er und 1960er Jahren betont. Das ist besonders notwendig angesichts kritischer Weiterentwicklungen von Supervision und Coaching, bei denen die professionsethischen Grundlagenfragen zum Teil aus dem Blick geraten.
In der philosophischen Ethik wird unterschieden zwischen deskriptiver Ethik, normativer Ethik und Metaethik. In diesem Beitrag steht die normative Ethik im Mittelpunkt. Es soll die Frage erörtert werden, welche ethischen Kriterien für die Praxis von Beratung gelten sollten. Zu diesem Zweck werden zunächst beratungskritische Traditionen angeführt und im Anschluss professionsethische Überlegungen mit Rückgriff auf Impulse aus Foucaults Philosophie angestellt.
Zu den Phänomenen digitalisierter Kommunikation ist inzwischen auch die Chatberatung zu zählen. Vor diesem Hintergrund zeigt sich die Notwendigkeit, Kommunikation via Chat phänomenologisch zu durchdringen, sozialtheoretisch einzuordnen und beratungsethisch kritisch zu reflektieren. Dies geschieht am Beispiel der Chatseelsorge, die zugleich von Beratung unterschieden wird.
The objective of this study is to analyze noise patterns during 599 visceral surgical procedures. Considering work-safety regulations, we will identify immanent noise patterns during major visceral surgeries. Increased levels of noise are known to have negative health impacts. Based on a very finegrained data collection over a year, this study will introduce a new procedure for visual representation of intra-surgery noise progression and pave new paths for future research on noise reduction in visceral surgery. Digital decibel sound-level meters were used to record the total noise in three operating theatres in one-second cycles over a year. These data were matched to archival data on surgery characteristics. Because surgeries inherently vary in length, we developed a new procedure to normalize surgery times to run cross-surgery comparisons. Based on this procedure, dBA values were adjusted to each normalized time point. Noise-level patterns are presented for surgeries contingent on important surgery characteristics: 16 different surgery types, operation method, day/night time point and operation complexity (complexity levels 1–3). This serves to cover a wide spectrum of day-to-day surgeries. The noise patterns reveal significant sound level differences of about 1 dBA, with the mostcommon noise level being spread between 55 and 60 dBA. This indicates a sound situation in many of the surgeries studied likely to cause stress in patients and staff. Absolute and relative risks of meeting or exceeding 60 dBA differ considerably across operation types. In conclusion, the study reveals that maximum noise levels of 55 dBA are frequently exceeded during visceral surgical procedures. Especially complex surgeries show, on average, a higher noise exposure. Our findings warrant active noise management for visceral surgery to reduce potential negative impacts of noise on surgical performance and outcome.
Für die Praxis der Sozialen Arbeit wird eine Technik vorgestellt, mit der zum einem psychische, soziale und auch körperliche (leibliche) Phänomene betrachtet und damit diagnostiziert werden und Interventionen entwickelt werden können. Hierbei wird auf biopsychosoziale Modelle zurückgegriffen. Die hier vorgestellte Technik (PDI) wird theoretisch verortet. Die Anwendung erfolgt mit den Phasen Anamnese, subjektive Einschätzung, Kontext und Veränderung.
Mehr als 3,5 Millionen Menschen verbringen an deutschen Hochschulen den Großteil ihres Tages und sind hier gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt. Die Rahmenbedingungen an Hochschulen können erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Studierenden und Beschäftigten haben. Die soziale Verantwortung der Fakultät V gegenüber den dort Studierenden und Beschäftigten hat zur Initiierung des Projektes der „Gesundheitsfördernden Fakultät V – Campus Kleefeld“ geführt.
Das Projekt zielt auf den Erhalt bzw. die nachhaltige Förderung der Gesundheit und Gesundheitskompetenz der dort lokalisierten Statusgruppen ab und möchte damit insbesondere die Motivation und Zufriedenheit der Studierenden und Beschäftigten an der Fakultät V unterstützen. Dieses Handbuch richtet sich an Fakultäten, die Interesse an einer langfristigen und nachhaltigen Implementierung gesundheitsförderlicher Maßnahmen für Studierende und/oder Beschäftigte haben und nach einer greifbaren sowie praxisnahen Unterstützung suchen.
Ein Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Romppel hat zwischen 1.8.2011 und 31.7.2014 die Betreuung von Kindern in der Großtagespflege untersucht.
Mit der Neufassung des § 24 Abs. 2 SGB VIII zum 1. August 2013 besteht für alle Kinder ab dem 2. Lebensjahr ein Rechtsanspruch auf individuelle Förderung. Der erwarteten wachsenden Nachfrage nach Plätzen für Kinder unter 3 Jahren soll neben dem Krippenausbau auch mit einem Ausbau der Kindertagespflege, in Niedersachsen besonders auch der Großtagespflege, begegnet werden. Großtagespflegestellen sind rechtlich ein gleichwertiges Angebot zur Krippe. Die vorliegende Untersuchung in Niedersachsen geht zum einen der Frage nach, ob die Qualität der pädagogischen Arbeit in den Großtagespflegestellen diesem Anspruch genügen kann. Mit der TAS-R, einem Beobachtungs- und Bewertungsverfahren werden ausgewählte Großtagespflegestellen beurteilt und mit strukturierten Interviews zu ihrer Arbeit befragt. Zudem wird die telefonische und schriftliche Befragung aller Jugendämter Niedersachsens zur Organisation der Fachberatung sowie zur Struktur der finanziellen und fachlichen Unterstützung der Großtagespflegestellen vor Ort vorgestellt. Die Ergebnisse und Empfehlungen für die Verantwortlichen verweisen auf Handlungsbedarf.
Hintergrund: In Anbetracht aller Entwicklungen der Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung seit der Ottawa Charta (1986) baute sich im Sinne des dritten Ziels „Vermitteln und Vernetzen“ die Vernetzung der Akteur_innen im Kontext der Gesundheit in unterschiedlichen Settings und somit auch an Hochschulen stetig aus. So entstanden neben dem bundesweiten Arbeitskreises Gesundheitsfördernder Hochschulen (AGH) vor allem seit dem Präventionsgesetz im Jahre 2015 auf regionaler Ebene unterschiedliche Netzwerke zur Gesundheitsförderung an Hochschulen. Elementares Ziel der regionalen, aber auch überregionalen Netzwerke ist die Vernetzung der Akteur_innen des betrieblichen und studentischen Gesundheitsmanagements aus den unterschiedlichen Hochschulen Deutschlands und die dadurch verbesserte Förderung der Gesundheit von Studierenden (2.9 Millionen) und Beschäftigten (760.000) an Hochschulen. Zur in dieser Arbeit spezifisch betrachteten regionalen Netzwerkarbeit zur Gesundheitsförderung an Hochschulen und deren Vorgehensweisen liegen noch keine empirischen Befunde vor.
Ziel der Erhebung: Ziel der qualitativen Erhebung war die Identifikation der Vorgehensweisen der regionalen Netzwerke zur Gesundheitsförderung an Hochschulen, wobei die Netzwerke in ihren dynamischen Prozessen und Strukturen als multikomplexe Kommunikationssysteme verstanden werden. Weitere Forschungsfragen beschäftigten sich mit der Bedeutung der Evaluation und den Nachhaltigkeitsstrategien der Netzwerke.
Methodik: Mit Hilfe eines qualitativen leitfadengestützten Vorgehens wurden Vertreter_innen von insgesamt sieben der acht regionalen Netzwerke zur Gesundheitsförderung an Hochschulen im Rahmen eines digitalen Interviews befragt. Als Auswertungsmethode wurde die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) genutzt.
Ergebnisse: Regionale Netzwerke zur Gesundheitsförderung zeichnen sich durch komplexe Kommunikations- und Arbeitsstrukturen aus. Durch niedrigschwellige und partizipative Arbeitsweisen, z. B. durch die Planung und Durchführung der Netzwerktreffen mit den Mitgliedshochschulen, ergeben sich für die im Fokus stehenden interdisziplinären Akteur_innen unterschiedliche Chancen und Synergieeffekte zur Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung. Trotz einiger Überschneidungen agieren die untersuchten regionalen Netzwerke in zentralen Aspekten nicht einheitlich, sondern gestalten die Arbeit abhängig von den gegebenen Strukturen individuell.
Schlussfolgerungen: Regionale Netzwerke zur Gesundheitsförderung an Hochschulen sind dynamische, partizipative und interdisziplinäre Kommunikations- und Arbeitssysteme in denen etablierte Mechanismen der Netzwerkarbeit und Gesundheitsförderung (z. B. Partizipation) dem offenen, innovativen und agilen Charakter eines Netzwerks gegenüberstehen. In diesem Kontinuum nehmen die regionalen Netzwerke gemeinsam mit den Mitgliedern dynamische Entwicklungen wahr und entwickeln zukunftsfähige Lösungen für die Gesundheitsförderung an deutschen Hochschulen.
Entwicklung und Implementierung von Schutzkonzepten haben mit dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) im Juni 2021 in vielen Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe eine rechtliche Grundlage bekommen. Sexualisierte Gewalt ist dabei eine spezifische Herausforderung, die entsprechende Kompetenzen, Qualifikationen und Strukturen erfordert. Dem Jugendamt kommt hierbei eine Schlüsselfunktion zu. Hochproblematische Fallverläufe haben zuletzt verdeutlicht, dass diese Schlüsselfunktion einer kritischen Überprüfung und systematischen Stärkung bedarf. Es gilt insbesondere, die Themen Qualifizierung, Hilfeplanung und Schutzkonzepte zu fokussieren. Erforderlich sind praxisnahe und bedarfsgerechte Wissensbestände, eine Stärkung der professionellen Handlungskompetenz, die Weiterentwicklung organisationaler Strukturen sowie die Etablierung eigenständiger Qualitätsstandards. Das Verbundvorhaben „Fokus Jugendamt – Partizipativer Wissenstransfer zu Kooperation, Hilfeplanung und Schutzkonzepten im Kontext sexualisierte Gewalt (FokusJA)“ greift diese Desiderate mit einem Forschungs- und Transferansatz auf.
Junge Menschen of Color sind von Kriminalisierung betroffen. Dieser Artikel widmet sich der Frage, wie die Soziale Arbeit im Kontext institutioneller Fremdunterbringung durch die Ubiquität von nationalen Grenzen und durch Polizeipraktiken gerahmt wird. Es wird empirisch nachgezeichnet, dass Racial Profiling sich über ritualhafte Wiederholungen manifestiert. Es zeigt sich, dass der formale Charakter der sog. gefährlichen, als kriminogen klassifizierten Orte über informelle Polizeipraktiken auf Organisationen der Jugendhilfe übertragen wird.