In diesem Beitrag wird diskutiert, wie Korruption oder korruptionsnahes Verhalten in der Sozialen Arbeit wahrgenommen und bewertet wird. Dabei liegt der Fokus auf dem Unterschied zwischen Studiengängen der Sozialen Arbeit sowie Wirtschafts- und Verwaltungsstudiengängen. Geprüft wird, ob korruptionsnahe Handlungen von Studierenden der Sozialen Arbeit anders wahrgenommen werden als von Studierenden anderer Studiengänge. Diese Frage rekurriert auf den hohen ethischen Anspruch der Profession. Dahinter steckt die implizite Annahme, dass Studierende der Sozialen Arbeit durch ihre Profession und die damit zusammenhängende Grundhaltung „etwas Gutes tun zu wollen“ vor Korruption möglicherweise geschützt sind. Basierend auf den Ergebnissen der Forschungsprojekte Subjektive Sicherheit – Einflussfaktoren auf Korruptionsschwellen (Litzcke et al. 2010) und Korruption und unethisches Handeln in Berufsfeldern der Sozialen Arbeit (Linssen/Kammigan, 2014) wurden diese Fragen empirisch überprüft und ausgewertet. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse auf besondere Risiken zu, denen Fachkräfte der Sozialen Arbeit gegenüberstehen. Des Weiteren ergeben sich Rückschlüsse hinsichtlich möglicher Präventionsstrategien zur Bekämpfung von Korruption im Arbeitsfeld Soziale Arbeit.
The aim of the current study was to investigate the effects of the prepartum external treatment of teats with a combination of four lactic acid bacteria strains viz. Lactobacillus (Lb.) rhamnosus ATCC 7469, Lactococcus lactis subsp. lactis ATCC 11454, Lb. paracasei 78/37 (DSM 26911), and Lb. plantarum 118/37 (DSM 26912) on the postcalving udder health of dairy heifers. The study used a split-udder design. Two weeks before the expected calving date, one of two contralateral teats of a teat pair was dipped with an aqueous suspension of lactic acid bacteria (final bacterial counts 8.40–8.47 log10-transformed CFU/mL) once in a week until calving; the other teat of the pair was not treated. After calving, quarter foremilk samples were taken and investigated cyto-microbiologically. In total, 629 teat pairs of 319 heifers were included. There was an association between the treatment and intramammary infections caused by the major udder-pathogenic bacteria Staphylococcus aureus, Streptococcus dysgalactiae, and enterococci, as well as clinical mastitis in the first 100 days after calving. The present study indicates that intramammary infections with major pathogens and clinical mastitis may be prevented by regular prepartum external application of lactic acid bacteria in dairy heifers.
In den Frühen Hilfen und im Kinderschutz fehlen selektive und indizierte Präventionsmaßnahmen für Väter mit einem hohen Risiko für (wiederholte) Kindesmisshandlung. Das kanadische Caring Dads Programm wird seit 2008 in Deutschland eingesetzt. Ziel dieser Studie war es, Väter zu untersuchen, die bis 2016 an einem Caring Dads Programm in Düsseldorf, Hannover oder Groß-Gerau teilgenommen haben. Die Studie an n = 60 Vätern und n = 34 Müttern beinhaltete die Veränderungsmessung von selbstberichteter Aggressivität, Erziehungsverhalten und Co-Parenting der Väter sowie Lebensqualität und Co-Parenting der Mütter, den Vergleich von in Deutschland und Kanada teilnehmenden Vätern (n = 59/64) und eine postalische Katamnese (n = 20). Die Ergebnisse zeigen im Mittel Verbesserungen von väterlicher Aggressivität (d = .39) und Erziehungsverhalten (d = .80, normiert: φ = .46) sowie mütterlichem Co-Parenting (d = .46) und väterlichem Verhalten gegenüber der Partnerin aus Müttersicht (d = .47). Bei einem Viertel bis einem Drittel risikobelasteter Väter waren die Verbesserungen bei Kontrolle von Messfehlern mittels Reliable Change Index klinisch signifikant. Deutsche Väter berichteten eine höhere Änderungssensitivität (T1/T2: d = 1.37/1.59) und verbale Aggressivität (T1/T2: d = 1.29/1.36) verglichen mit kanadischen Vätern. Die Katamnese zeigt subjektiv bedeutsame Verbesserungen der Beziehungs- und Erziehungsqualität aus Vätersicht. Die Evaluation liefert keine Hinweise auf kulturbedingte Hürden bei der Implementierung von Caring Dads in Deutschland.
Angebote Kultureller Bildung im Kontext von Prävention arbeiten vor allem mit Jugendlichen, die im Sinne des Empowerment-Ansatzes gestärkt werden sollen, um gegen Rechtsextremismus einzutreten. Selten gibt es Projekte, die mit Jugendlichen arbeiten, die rechtsextreme Orientierungen aufweisen. Ausgehend von unterschiedlichen Dimensionen der Präventionsarbeit mit Jugendlichen in Radikalisierungsprozessen stellt der Beitrag mehrere Handlungsfelder der Kulturellen Bildung dar, in denen sich sowohl besondere Potenziale als auch Ambivalenzen der Jugendkulturarbeit mit rechtsorientierten Jugendlichen ergeben. Dabei zeigt sich, dass es für eine erfolgversprechende künstlerisch-pädagogische Arbeit mit rechtsorientierten Jugendlichen nicht nur eines besonderen milieuspezifischen Wissens über die Lebenswelt der rechtsextremen Szene bedarf. Diese Arbeit erfordert auch eine pädagogische sowie politische Haltung, die rechtsorientierte Jugendliche als Personen und Menschen mit Bedürfnissen, Träumen, Lebenszielen usw. anerkennt und mit einer milieuübergreifenden, diversitätsbewussten Perspektive die unterschiedlichen Wege und Faktoren, die zu einer „rechten Karriere“ führen können, in der jugendkulturellen Arbeit berücksichtigt, ohne die menschenverachtenden Weltbilder zu akzeptieren.
In der Sozialen Arbeit und Gesundheitsfürsorge fokussieren frühe Präventions- und Hilfsangebote nach wie vor die sogenannte primäre Dyade, also die Beziehung zwischen Mutter und Kind. Väter werden oft außer Acht gelassen, obwohl sie das Familienleben und die Entwicklung des Kindes positiv wie negativ beeinflussen können und in der Erziehung heute präsenter sind als es in früheren Generationen der Fall war. Aus unterschiedlichen Perspektiven geht dieses Buch der Frage nach, mit welchen Angeboten, Erfolgsaussichten, Risiken und Nebenwirkungen (belastete) Väter unterstützt und angesprochen werden können.
To design cost-effective prevention strategies against mastitis in dairy cow farms, knowledge about infection pathways of causative pathogens is necessary. Therefore, we investigated the reservoirs of bacterial strains causing intramammary infections in one dairy cow herd. Quarter foremilk samples (n = 8056) and milking- and housing-related samples (n = 251; from drinking troughs, bedding material, walking areas, cow brushes, fly traps, milking liners, and milker gloves), were collected and examined using culture-based methods. Species were identified with MALDI-TOF MS, and selected Staphylococcus and Streptococcus spp. typed with randomly amplified polymorphic DNA-PCR. Staphylococci were isolated from all and streptococci from most investigated locations. However, only for Staphylococcus aureus, matching strain types (n = 2) were isolated from milk and milking-related samples (milking liners and milker gloves). Staphylococcus epidermidis and Staphylococcus haemolyticus showed a large genetic diversity without any matches of strain types from milk and other samples. Streptococcus uberis was the only Streptococcus spp. isolated from milk and milking- or housing-related samples. However, no matching strains were found. This study underlines the importance of measures preventing the spread of Staphylococcus aureus between quarters during milking.