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In diesem Beitrag wird diskutiert, wie Korruption oder korruptionsnahes Verhalten in der Sozialen Arbeit wahrgenommen und bewertet wird. Dabei liegt der Fokus auf dem Unterschied zwischen Studiengängen der Sozialen Arbeit sowie Wirtschafts- und Verwaltungsstudiengängen. Geprüft wird, ob korruptionsnahe Handlungen von Studierenden der Sozialen Arbeit anders wahrgenommen werden als von Studierenden anderer Studiengänge. Diese Frage rekurriert auf den hohen ethischen Anspruch der Profession. Dahinter steckt die implizite Annahme, dass Studierende der Sozialen Arbeit durch ihre Profession und die damit zusammenhängende Grundhaltung „etwas Gutes tun zu wollen“ vor Korruption möglicherweise geschützt sind. Basierend auf den Ergebnissen der Forschungsprojekte Subjektive Sicherheit – Einflussfaktoren auf Korruptionsschwellen (Litzcke et al. 2010) und Korruption und unethisches Handeln in Berufsfeldern der Sozialen Arbeit (Linssen/Kammigan, 2014) wurden diese Fragen empirisch überprüft und ausgewertet. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse auf besondere Risiken zu, denen Fachkräfte der Sozialen Arbeit gegenüberstehen. Des Weiteren ergeben sich Rückschlüsse hinsichtlich möglicher Präventionsstrategien zur Bekämpfung von Korruption im Arbeitsfeld Soziale Arbeit.
Im September 2021 wurde eine Befragung zum Thema, welche Inhalte für die verkündigende bzw. pädagogische Tätigkeit evangelischer Pfarrer/-innen, Religionslehrer/-innen und Gemeindepädagogen/-innen einen hohen Stellenwert haben, durchgeführt, an der 407 Personen teilnahmen.
Bei der Frage nach der Bedeutung einzelner Inhalte wurde der Stichpunkt „Gott ist der Schöpfer des Himmels und der Erde“ am häufigsten als relevant bewertet, dicht gefolgt von „Schöpfung bewahren durch Klimaschutz“. Bei der Frage nach den wichtigsten Inhalten der eigenen Verkündigung stand „Schöpfung bewahren durch Klimaschutz“ an erster Stelle, dicht gefolgt von „Jesu Auferstehung von den Toten“.
Fasst man die vorgegebenen Stichpunkte zu Kategorien zusammen, werden die Inhalte linksliberaler Ethik am häufigsten als relevant betrachtet, dicht gefolgt von den Inhalten des Glaubensbekenntnisses. Auch den Inhalten des reformatorischen Bekenntnisses gibt die Mehrheit einen hohen Stellenwert, während Inhalte konservativer Ethik kaum eine Rolle spielen.
In der philosophischen Ethik wird unterschieden zwischen deskriptiver Ethik, normativer Ethik und Metaethik. In diesem Beitrag steht die normative Ethik im Mittelpunkt. Es soll die Frage erörtert werden, welche ethischen Kriterien für die Praxis von Beratung gelten sollten. Zu diesem Zweck werden zunächst beratungskritische Traditionen angeführt und im Anschluss professionsethische Überlegungen mit Rückgriff auf Impulse aus Foucaults Philosophie angestellt.