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Prävalenz und Prädiktoren von Neuromythen bei (Musik-) Studierenden: Eine Teilreplikation der Studie von Düvel et al. (2017)

  • Der Begriff Neuromythen kennzeichnet falsche bzw. durch Vereinfachung verfälschte Darstellungen neurowissenschaftlicher Forschungsergebnisse im wissenschaftlichen Diskurs, in der öffentlichen Wahrnehmung und in pädagogischen Praxisfeldern. Bislang vorliegende Befunde belegen das Vorherrschen von Neuromythen in pädagogischen Kontexten. Düvel et al. (2017) haben erstmals die Prävalenz und Prädiktoren von musikbezogenen Neuromythen vergleichend bei Musiklehrenden und Musik-Lehramtsstudierenden im Paradigma der Signalentdeckungstheorie ermittelt. Daran anschließend fragt unsere Replikation (N = 439) nach etwaigen Veränderungen der Diskriminationsleistung von Musik-Lehramtsstudierenden in Bezug auf musikbezogene und allgemeine Thesen zu neurowissenschaftlichen Befunden (Neuromythen und Neurofakten) und auch im Vergleich mit Studierenden anderer Studienfächer sowie im Vergleich mit der studentischen Stichprobe der Referenzstudie. Die Ergebnisse der Replikation zeigen, dass Musik-Lehramtsstudierende, Studierende anderer Lehramtsfächer und Studierende anderer Studiengänge keine signifikanten Unterschiede dahingehend aufweisen, wie gut sie musikbezogene oder allgemeine Neuromythen und Neurofakten als wissenschaftlich belegt oder wissenschaftlich nicht belegt beurteilen können. Im Vergleich mit der Referenzstudie ist die Diskriminationsleistung der Musik-Lehramtsstudierenden in der Replikation signifikant geringer; auch konnten die in der Referenzstudie ermittelten Prädiktoren (Anzahl gelesener Medien, bisherige Studiendauer) nicht repliziert werden. Um die Ausformung und Akzeptanz von Neuromythen im Studium weiterführend zu ergründen, sollten neben individuellen Hintergründen und Interessen auch Lehr- und Studieninhalte sowie die Vermittlung von Bedeutungen und Funktionsweisen des Gehirns und kognitiver Prozesse in der Beschäftigung mit Musik (Hören, Machen, Lernen) untersucht werden.

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Metadaten
Author:Kim Ehler, Nina DüvelORCiDGND, Kai LothwesenORCiD
URN:urn:nbn:de:bsz:960-opus4-35932
DOI:https://doi.org/10.25968/opus-3593
DOI original:https://doi.org/10.5964/jbdgm.207
ISSN:2569-5665
Parent Title (German):Jahrbuch Musikpsychologie
Publisher:Leibniz Institute for Psychology (ZPID)
Document Type:Article
Language:German
Year of Completion:2025
Publishing Institution:Hochschule Hannover
Release Date:2025/04/29
Tag:(Musik-)Studierende; Fehlkonzeptionen; Neuromythen; Replikationsstudie; pädagogische Neurowissenschaft
(music) students; educational neuroscience; misconceptions; neuromyths; replication study
GND Keyword:Musikpädagogisches StudiumGND; MusikstudentGND; MusikstudentinGND; NeuropsychologieGND; StudentGND; StudentinGND; MusikGND
Volume:33
Article Number:e207
Page Number:26
Institutes:Fakultät III - Medien, Information und Design
Data|H - Institute for Applied Data Science Hannover
DDC classes:150 Psychologie
780 Musik
Licence (German):License LogoCreative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International