@article{WideraSchmidtKrelletal.1995, author = {H. Widera and E. Schmidt and E. Krell and R. Hargens and Heinrich Wietbrauk}, title = {Die Kosten der Modellabteilung „Weichk{\"a}serei“. Teil 3: Ergebnisse und Interpretation der Modellkalkulation}, series = {Kieler Milchwirtschaftliche Forschungsberichte}, volume = {47}, number = {3}, doi = {10.25968/opus-572}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:960-opus4-5724}, pages = {239 -- 286}, year = {1995}, abstract = {In der vorliegenden Arbeit, deren erster und zweiter Teil in den vorangegangenen Heften dieser Zeitschrift ver{\"o}ffentlicht wurden, werden die Kosten der “Weichk{\"a}serei” am Beispiel der Herstellung von Camembert- und Brie-K{\"a}se modellhaft bestimmt. Damit werden die im Jahr 1970 in gleicher Zeitschrift (Heft 5, Band 22) ver{\"o}ffentlichten Analysen der Produktionskosten in Camembertk{\"a}sereien hinsichtlich der Funktionsinhalte ausgedehnt und dem neuesten Stand der Technik sowie heutigen Produktionsstrukturen im Weichk{\"a}sesektor angepa{\"s}t. Gleichzeitig sind die generell f{\"u}r alle Modellabteilungen geltenden methodischen Weiterentwicklungen (2) in den Kalkulationen ber{\"u}cksichtigt worden. In den sechs Unterabteilungen Vorstapelung, Bruchbereitung/Portionierung, Umhorden/Salzen, Reifung, Abpackung und Fertiglager werden aus der Produktgruppe Weichk{\"a}se die Sorten Camembert mit 30 und 60 \% F.i.Tr. sowie Brie mit 45 \% F.i.Tr. in unterschiedlichen St{\"u}ckgr{\"o}{\"s}en hergestellt und hinsichtlich ihrer Kostenverursachung untersucht. Zur Bestimmung der Modellkosten wurden vier Modelle gebildet, deren Kapazit{\"a}ten in der Kesselmilchverarbeitung zwischen 8.000 und 30.000 l/h liegen. In Abh{\"a}ngigkeit vom Besch{\"a}ftigungsgrad, der f{\"u}r Werte zwischen 15 und 100 \% simuliert wurde, k{\"o}nnen so die Kosten f{\"u}r K{\"a}semengen zwischen rd. 700-17.0001 K{\"a}se/Jahr bestimmt werden.Nach den vorgegebenen Kapazit{\"a}ten sind die technischen Voraussetzungen der einzelnen Unterabteilungen modellspezifisch festgelegt worden, wobei die technische Auslegung an eine verringerte Auslastung bei 65 und 33\%iger Besch{\"a}ftigung angepa{\"s}t wurde. Die zu t{\"a}tigenden Investitionen f{\"u}r die Grundversion betragen 25,0 Mio DM im Modell 1 und 54,5 Mio DM im Modell 4. Bezogen auf die jeweilige Outputmenge an K{\"a}se ergeben sich hieraus spezifische Investitionen, die sich mit zunehmender Modellgr{\"o}{\"s}e von 5.125 auf 3.205 DM/t j{\"a}hrliche K{\"a}semenge erheblich senken. Produktspezifische Investitionen und Faktormengenverbr{\"a}uche f{\"u}hren zu den Einzelkosten der ausgew{\"a}hlten Weichk{\"a}seprodukte, die z.B. f{\"u}r den Camembert mit 60 \% F.i.Tr. je nach Modellgr{\"o}{\"s}eund Besch{\"a}ftigungsgrad zwischen 500,7 Pf/kg und 620,2 Pf/kg K{\"a}se liegen. Die Gesamtkosten der Abteilung “Weichk{\"a}serei”, die sich aus den Einzelkosten der Produkte und den Einzelkosten der Abteilung zusammensetzen, betragen im gr{\"o}{\"s}ten Modell bei 100\%iger Besch{\"a}ftigung 522,1 Pf/kg K{\"a}se, die sich im kleinsten Modell bei nur 15\%iger Besch{\"a}ftigung auf 1.027,6 Pf/kg K{\"a}se erh{\"o}hen. Bei einem Besch{\"a}ftigungsgrad von 65 \%, dem die Produktionsmenge eines 2-Schichtbetriebes zugeordnet ist, entfallen von den Gesamtkosten der Abteilung je nach Modellgr{\"o}{\"s}e 62-72 \% auf die Rohstoffkosten, 14-20 \% auf die Anlagekosten und 4-7 \% auf die Personalkosten, w{\"a}hrend die {\"u}brigen Kostenartengruppen nur von geringerer Bedeutung sind. Betrachtet man die Gesamtkosten (ohne Rohstoffkosten) hinsichtlich ihrer Entstehung in den Unterabteilungen, so ist festzustellen, da{\"s} die Unterabteilungen Bruchbereitung/Portionierung sowie Abpackung die h{\"o}chsten Kosten verursachen. F{\"u}r einen Besch{\"a}ftigungsgrad von 65 \% betragen die Kosten in den Unterabteilungen Bruchbereitung/Portionierung im Modell 1 85,8 Pf/kg, die mit zunehmender Modellgr{\"o}{\"s}e auf 45,9 Pf/kg im Modell 4 zur{\"u}ckgehen. Die Kosten f{\"u}r die Abpackung liegen im Modell 1 bei 76,2 Pf/kg, w{\"a}hrend sie im Modell 4 nur noch 58,3 Pf/kg betragen. Die geringsten Kosten verursacht die Unterabteilung Fertiglager mit 2,6 Pf/kg im kleinsten und 1,5 Pf/kg im gr{\"o}{\"s}ten Modell bei 65\%iger Besch{\"a}ftigung. Die Ergebnisse der Modellabteilungsrechnung lassen erkennen, da{\"s} mit zunehmender Kapazit{\"a}tsgr{\"o}{\"s}e und ansteigendem Besch{\"a}ftigungsgrad erhebliche St{\"u}ckkostendegressionen zu erreichen sind, die bei betriebsindividuellen oder branchenbedingten Entscheidungen genutzt werden sollten. So empfiehlt es sich, da{\"s} auf eine dem Markt angepa{\"s}te Produktion auch eine auf die geplante Tagesproduktionsmenge angepa{\"s}te Ausstattung der Abteilung folgt, da sich, wie in den Modellkostenkurven bei 65 und 33 \% Besch{\"a}ftigung dargestellt, die Kosten sprunghaft senken k{\"o}nnen. Kostendegressionseffekte werden auch erreicht, wenn durch Spezialisierung der St{\"u}ckk{\"a}se-Produktion die Vielfalt der Formatgr{\"o}{\"s}en eingeschr{\"a}nkt werden kann. Das h{\"o}chste Kosteneinsparungspotential ist aber durch Strukturver{\"a}nderungen im Weichk{\"a}sesektor zu erwarten, die, wie an zwei Beispielen erl{\"a}utert, der Branche langfristige Kosteneinsparungen von rd.25 bzw. 95 Mio DM/Jahr erm{\"o}glichen k{\"o}nnen.}, language = {de} }