@techreport{Simon2007, type = {Working Paper}, author = {Michael Simon}, title = {Stellenabbau im Pflegedienst der Krankenh{\"a}user. Eine Analyse der Entwicklung zwischen 1991 und 2005}, doi = {10.25968/opus-60}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:960-opus-1031}, year = {2007}, abstract = {Hintergrund: Seit Mitte der 1990er Jahre findet ein Stellenabbau in Krankenh{\"a}usern statt, von dem insbesondere auch der Pflegedienst betroffen ist. Obwohl die Tatsache seit l{\"a}ngerem bekannt ist, fehlt es noch an einer gr{\"u}ndlichen Analyse und Aufbereitung der verf{\"u}gbaren Daten, um sich ein fundiertes Bild {\"u}ber den Umfang, die Entwicklung, Ursachen und Auswirkungen machen zu k{\"o}nnen. Methoden: Prim{\"a}re Datengrundlage sind die Daten der Krankenhausstatistik sowie der Gesundheitsausgabenrechnung des Statistisches Bundesamtes. Ergebnisse: Die Analyse f{\"u}hrt zu dem Ergebnis, dass zwischen 1995 und 2005 insgesamt ca. 104.000 Vollzeitstellen f{\"u}r nicht-{\"a}rztliches Personal in Allgemeinkrankenh{\"a}usern abgebaut wurden. Der {\"a}rztliche Dienst wurde hingegen um ca. 19.000 Vollkr{\"a}fte ausgebaut. Im Saldo ergibt dies einen Gesamtstellenabbau von ca. 85.000 Vollkr{\"a}ften. Der gr{\"o}{\"s}te Teil des Stellenabbaus entfiel mit ca. 44.000 Vollzeitstellen auf den Pflegedienst. Im Jahr 2005 lag die Zahl der Vollkr{\"a}fte im Pflegedienst der Allgemeinkrankenh{\"a}user um 13,7 \% unter dem Wert des Jahres 1995 und sogar noch unter dem Wert des Jahres 1991, als {\"u}ber einen Pflegenotstand in Krankenh{\"a}usern gesellschaftlich diskutiert wurde. Eine Analyse der Kostendaten der Allgemeinkrankenh{\"a}user zeigt, dass der Stellenabbau im Pflegedienst nicht allein durch die Budgetdeckelung und Einf{\"u}hrung des DRG-Systems erkl{\"a}rt werden kann. Mehr als die H{\"a}lfte des Stellenabbaus w{\"a}re auf Grund der allgemeinen Budgetentwicklung nicht erforderlich gewesen, sondern erfolgte offenbar, um im Rahmen einer internen Umverteilung Mittel f{\"u}r andere Zwecke freizusetzen. Gewinner der internen Umverteilung war der {\"a}rztliche Dienst. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse zahlreicher internationaler Studien muss davon ausgegangen werden, dass der Stellenabbau bereits negative Auswirkungen auf die Qualit{\"a}t der Patientenversorgung hat. Die Ergebnisse internationaler Forschung zu diesem Thema weisen darauf hin, dass eine niedrigere Personalbesetzung in Pflegedienst das Risiko erh{\"o}ht, als Patient im Krankenhaus eine schwerwiegende Komplikation zu erleiden oder sogar zu versterben. Schlussfolgerungen: Es besteht dringender Handlungsbedarf, da sich die Personalbesetzung des Pflegedienstes in Allgemeinkrankenh{\"a}usern seit mehr als 10 Jahren in einer Abw{\"a}rtsspirale befindet und mit weiterem Stellenabbau zu rechnen ist.}, language = {de} }