@techreport{SeiboldWeinlich2010, type = {Working Paper}, author = {Sven M. Seibold and Dorothee Weinlich}, title = {Designpr{\"a}ferenzen und Pers{\"o}nlichkeitsunterschiede}, doi = {10.25968/opus-248}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:960-opus-3052}, year = {2010}, abstract = {Die psychologischen Regeln der Wahrnehmungsorganisation sind relevant f{\"u}r die praktische Designgestaltung. Mit einem Design soll regelm{\"a}{\"s}ig eine spezifische Assoziation ausgel{\"o}st werden. Beispielsweise soll eine Medikamentenverpackung seri{\"o}s wirken, ein Auto sportlich und ein Mobiltelefon innovativ. Jede Gestaltung l{\"o}st beim Betrachter Assoziationen und Empfindungen aus. Beispielsweise finden die meisten Menschen einen Kreis angenehmer als eine unregelm{\"a}{\"s}ig zerfaserte Form. Aus diesem Beispiel kann man ableiten: Es gibt Regeln, nach denen die menschliche Wahrnehmung verl{\"a}uft. Regeln, die auf den ersten Blick f{\"u}r alle wahrnehmenden Menschen gelten. In der folgenden Studie wird untersucht, ob solche Regeln wirklich f{\"u}r alle Menschen gelten. In der folgenden Untersuchung wird speziell der Zusammenhang zwischen Pers{\"o}nlichkeitsunterschieden und Wahrnehmungsbewertungen untersucht. Hierf{\"u}r werden Unterschiede in der Pers{\"o}nlichkeit der Versuchsteilnehmer mittels des F{\"u}nf-Faktoren-Modells der Pers{\"o}nlichkeit gemessen. F{\"u}r die Untersuchung wurden insgesamt 142 Studierende der Fachhochschule Hannover gewonnen. Nachfolgend wird der einfachste Designfall als Versuchsbasis eingesetzt: Es wird mit zwei Designgrundelementen gearbeitet, einem wei{\"s}en Quadrat und einem schwarzen Kreis. Beide Elemente werden auf ihre Form reduziert, Farbe und Tiefe werden konstant gehalten. Das Versuchsmaterial besteht aus siebzehn Kombinationen eines Punktes mit einem Quadrat (Formate). Je weniger symmetrisch ein Format ist, desto h{\"a}sslicher wird es bewertet. W{\"a}hrend die allgemeinpsychologischen Hypothesen weitgehend best{\"a}tigt wurden, wurden die pers{\"o}nlichkeitspsychologischen Hypothesen nur teilweise best{\"a}tigt. Gewissenhafte Personen bevorzugen symmetrische Formate und bewerten diese als sch{\"o}ner, allerdings wird der Zusammenhang nicht signifikant. Nicht best{\"a}tigt hat sich die Erwartung, dass Personen mit hoher \"Offenheit f{\"u}r Neues\" asymmetrische Designkompositionen bevorzugen. Die Nichtbest{\"a}tigung der pers{\"o}nlichkeitspsychologischen Hypothesen k{\"o}nnte an der Operationalisierung der Formate liegen. Durch Reduktion auf die Farben schwarz und wei{\"s} sowie auf die beiden Grundfiguren Quadrat und Kreis k{\"o}nnten nur schwache Effekte hervorgerufen worden sein. In Folgeuntersuchungen sollten durch ein modifiziertes Reizmaterial st{\"a}rkere Effekte erzeugt werden. Die insgesamt geringe »Offenheit f{\"u}r Neues« bei den Studierenden k{\"o}nnte ferner zu einer Varianzeinschr{\"a}nkung gef{\"u}hrt haben, so dass die Korrelationen der Wahrnehmungsurteile mit dieser Pers{\"o}nlichkeitsdimension nicht signifikant werden.}, language = {de} }